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11.09.2017

Den amerikanischen Markt im Blick

Das Russland-Geschäft von Schmitz Apparate- und Maschinenbau schwächelt wegen der Sanktionen.

Die Arbeiten an der Zwei-Walzen-Richtmaschine, eine Präzisionsmaschine mit der letztlich Kolbenstangen bis 100 Millimeter Durchmesser hergestellt werden können, liegen in den letzten Zügen. »Sämtliche Gabelstapler brauchen Kolbenstangen, aber auch in jedem Zylinder sind welche«, erklärt Konstantin Althajmer. Er führt zusammen mit Hans Peter Schmitz die Geschäfte von Schmitz Apparate- und Maschinenbau im Industriegebiet Scheuren.

Gestern und vorgestern wurde eine Vorabinbetriebnahme in den Räumen des Unternehmens an der Stephanstraße vorgenommen, am kommenden Freitag, 12. Dezember, wird die 22 Tonnen schwere Maschine schließlich auf einen Tieflader verladen und nach Hamburg geliefert. »Der Kunde hat die Maschine, eine 100 Prozent Neukonstruktion von uns, bereits abgenommen«, freut sich Althajmer. Der könne sich als »just-in-time-Lieferant« keine Produktionsausfälle leisten, von daher hat Schmitz Apparate- und Maschinenbau exakt die Abmessungen der alten Maschine, die beim Kunden jetzt gegen die neue ausgetauscht wird, übernommen. »Sie passt ins alte Fundament, das kann genutzt werden. Das spart Zeit«, sagt Konstantin Althajmer.

Acht bis zwölf Wochen dauert es normalerweise, bis eine neue Maschine aufgestellt und betriebsbereit ist. Sieben Mitarbeiter von Schmitz Apparate- und Maschinenbau begleiten den Transport und werden die Neukonstruktion binnen von nur vier Wochen aufstellen. »Produktionsbeginn beim Kunden mit unserer Maschine ist am 12. Januar 2015. Und die alte Maschine, eine Kieserling-Richtmaschine aus den 1970er Jahren, nehmen wir mit und arbeiten sie komplett wieder auf, bevor wir sie wieder verkaufen«, sagt Althajmer.

Schmitz Apparate- und Maschinenbau ist neben Eigenkonstruktionen auch auf die Modernisierung alter Maschinen spezialisiert. Vor allem alter Kieserling-Maschinen, zumal viele der 24 festangestellten Mitarbeiter des Unternehmens von der Stephanstraße - mit Aushilfen werden 35 Menschen beschäftigt - früher einmal beim bekannten Solinger Maschinenhersteller gearbeitet haben. Kieserling wurde indes vor Jahren von der Schumag AG übernommen. »Zeitgleich mit der Auslieferung der neuen Maschine werden wir in Hamburg noch eine Kieserling-Schälmaschine modernisieren. Sie wird unter anderem eine neue Steuerung und Hydraulik bekommen«, erzählt Althajmer. Er ist mit dem Geschäftsverlauf des Jahres 2014 eigentlich zufrieden, wären da nicht die Russland-Sanktionen. »Russland ist ein wichtiger Markt für uns, und wir wären im Vergleich zu 2013 noch erfolgreicher gewesen, wenn es das Embargo nicht gegeben hätte«, meint der Geschäftsführer. Überdies erschwere der drastische Kursverfall Rubel zu Euro das Geschäft. »Unsere Maschinen sind dort deshalb zu teuer, es wird derzeit nicht in neue und auch nicht in gebrauchte Maschinen investiert«, sagt Konstantin Althajmer.

Angebote abgeben und die Entwicklung abwarten heißt deshalb momentan die Devise im Russland-Geschäft. »Trotz der Sanktionen wurden wir jetzt aber vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgefordert, uns erneut an der Messe ,Wire Russia' vom 12. bis 15. Mai in Moskau an einem Gemeinschaftsstand zu beteiligen«, sagt Althajmer. Die Messeteilnahme in Moskau steht für ihn aber angesichts vieler Unklarheiten derzeit in den Sternen.

Weil der russische Markt derzeit mehr als schwächelt, wird von Schmitz Apparate- und Maschinenbau nun der amerikanische Markt in Angriff genommen. »Davon versprechen wir uns viel. Wir hoffen, dort 2015 konkrete Projekte realisieren zu können«, sagt Konstantin Althajmer.

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