Schmitz Apparate- und Maschinenbau aus dem Industriegebiet Scheuren hat drei alte Kieserling-Richtmaschinen auf Vordermann gebracht und an ein russisches Walzwerk verkauft. Im Januar werden die Maschinen aufgebaut.
Die Auftragsbücher für die nächsten Monate sind gut gefüllt. Ob nun neue Maschinen konstruiert und gebaut oder aber gebrauchte wieder auf Vordermann gebracht werden – seit 1972 stellt Schmitz Apparate- und Maschinenbau sein Know-how darüber hinaus auch in den Bereichen Schweißerei und leichter Stahlbau zur Verfügung. Zudem ist man für 2019 in vielen aussichtsreichen Verkaufsverhandlungen.
Das freut den Geschäftsführer von Schmitz Apparate- und Maschinenbau, Konstantin Althajmer. Und gerade im Geschäft mit russischen Unternehmen kann das Unternehmen von der Stephanstraße im Industriegebiet Scheuren jetzt einen großen Abschluss feiern: Drei 7-Walzen-Richtmaschinen der Marke Kieserling & Albrecht wurden komplett überholt und modernisiert, überdies auch mit neuen Adjustagen zu produktionsreifen Anlagen gemacht.
„Bei den Maschinen handelt es sich um gebrauchte Kieserling-Anlagen von Ende der 1950er und Beginn der 1960er Jahre“, erzählt Konstantin Althajmer. Die Anlagen hat er in den USA, in Italien und in Deutschland erworben – und sie werden nach der völligen Erneuerung künftig in Kulebaki in der Region Nizjny Novograd 400 Kilometer östlich von Moskau zum Einsatz kommen. „Stahlrohlinge von drei Millimetern bis durchschnittlich 110 Millimetern können auf diesen Anlagen gerichtet werden“, sagt der Geschäftsführer von Schmitz Apparate- und Maschinenbau, „und das mit einer Richtgenauigkeit von 0,2 Millimetern auf einem Meter“.
Für die Modernisierung und Generalüberholung alter Kieserling-Maschinen ist Schmitz Apparate- und Maschinenbau der Spezialist überhaupt. Viele der insgesamt 25 Beschäftigten und Konstantin Althajmer selbst haben einst beim weltweit operierenden Solinger Maschinenbauunternehmen gearbeitet. „Die drei 7-Walzen-Richtmaschinen werden noch in diesem Jahr mit drei Tiefladern auf den Weg nach Russland gebracht“, sagt Konstantin Althajmer. Er kann sich noch an Zeiten erinnern, als Kieserling 90 Prozent des Umsatzes mit dem Verkauf von Maschinen nach Russland erwirtschaftet hat.
Doch das ist Schnee von gestern. Gegenwart ist aber, dass Schmitz Apparate- und Maschinenbau viele gute Kontakte nach Russland aufgebaut hat. Im Zuge des Verkaufs der drei Richtmaschinen waren jetzt auch hochrangige Vertreter des 1866 gegründeten russischen Walzwerkes Ruspolymet (4100 Mitarbeiter) in Solingen, um drei Tage lang die Maschinen, teilweise unter Produktionsbedingungen, auf Herz und Nieren zu untersuchen. „Das Resultat war, wie erwartet, die vorbehaltlose Abnahme“, sagt Konstantin Althajmer nicht ohne Stolz.
Zusammen mit seiner Tochter Jessica führt Konstatin Althajmer die Geschäfte von Schmitz Apparate- und Maschinenbau. Mit Marc Beckmann ist kürzlich ein weiterer Gesellschafter eingetreten, er hat die Leitung des Maschinenbaus übernommen. Und er wird ab Mitte Januar unterstützt von Monteuren von Schmitz Apparate- und Maschinenbau die drei Richtmaschinen in Kulebaki aufstellen, installieren und in Betrieb nehmen.
Die nächste Russland-Reise steht auch für Konstantin Althajmer auf dem Programm. Er wird im Janaur nachreisen, für ihn geht es um die Vorverhandlungen für weitere Maschinen und Anlagen, die nicht nur das russische Walzwerk dringend benötigt. Darunter sind Richtmaschinen, aber auch Schäl- und Schleif- sowie Poliermaschinen. Althajmer: „Das Russland-Geschäft wird weiter eine große Rolle spielen.“