Kieserling hat Solingen verlassen, aber einige Kieserling-Maschinen kehren zurück: Während das traditionsreiche Maschinenbau-Unternehmen jetzt unter dem Dach von »Mutter« Schumag in Aachen produziert, sorgt ein Netzwerk ehemaliger Kieserling-Mitarbeiter dafür, dass Reparatur- und Überholungs-Aufträge in die Klingenstadt gehen. Bei der Apparate- und Maschinenbaufirma Schmitz wurde jetzt eine Rohr-Richtmaschine komplett »renoviert«. Die 1989 gebaute Sechs-Walzen-Maschine war bei einem großen Rohrhersteller im Sauerland im Zweischicht-Betrieb im Einsatz. Bei Schmitz an der Stephanstraße wurden die Verschleißteile, alle Lager und andere Komponenten ersetzt. Am Montag wird die Anlage nach einem Probelauf wieder zurückgebracht; drei weitere Maschinen dieser Art und eine Rohr-Anspitz-Maschine sollen ebenfalls noch in diesem Jahr überholt werden. Schmitz Betriebsleiter Konstantin Althajmer: »Um die gewohnte Qualität zu sichern, haben wir ausschließlich Solinger Unternehmen mit der Herstellung und Beschaffung der Einzelteile beauftragt«. Know-how kam von Dr.-Ing. Ralf Fangmeier, der schon bei Kieserling die optimalen Konturen der Richtwalzen berechnete.
Auch durch die Zusammenarbeit mit der Solinger Maschinenagentur Methfessel und durch den eigenen Internet-Auftritt rechnet man sich bei Schmitz weitere Aufträge aus. Althajmer: »Zurzeit liegen sehr konkrete Anfragen ehemaliger Kieserling-Kunden vor. Der nächste sitzt im Ruhrgebiet, der Entfernteste in Indien.«