Von Uwe Vetter
Mit einst von Kieserling hergestellten Maschinen kennen sich die 40 Mitarbeiter von Schmitz Apparate- und Maschinenbau bestens aus. Schließlich stand ein Großteil der Beschäftigten des Unternehmens von der Stephanstraße früher selbst auf der Gehaltsliste des Unternehmens, das vor etlichen Jahren von der Aachener Schumag AG übernommen worden war und nun in der Versenkung verschwunden ist.
Nicht so die alten Kieserling-Maschinen, die immer noch weltweit im Einsatz sind – und von Schmitz Apparate- und Maschinenbau bei Bedarf »repariert, überholt und instand gesetzt« werden. »Das ist ein Großteil unsers Geschäfts«, sagt Schmitz-Betriebsleiter Konstantin Althajmer, der früher selbst bei Kieserling beschäftigt war.
Meistens stammen die ehemals von Kieserling hergestellten Maschinen aus den 1980er Jahren. Die werden an der Stephanstraße nach jahrelangem Einsatz wieder auf Vordermann gebracht und auch mit neuen Teilen ausgerüstet, die Schmitz in der Regel selbst herstellt. »Alle möglichen Zukaufteile« für die Modernisierung von Maschinen, versichert Konstantin Althajmer, würde man von Solinger Lieferanten beziehen.
Hohe Kostenersparnis
Selbst vor alten Hündchen schrecken die Schmitz-Mitarbeiter nicht zurück: Eine Kieserling-Maschine, Baujahr 1954, wurde komplett saniert. »Die läuft jetzt noch mal mindestens 30 Jahre«, weiß der Betriebsleiter. Die Motivation von Firmen, ihre alten Maschinen lieber modernisieren zu lassen statt eine neue zu kaufen, liegt für Althajmer auf der Hand: »Neben Kostenersparnis ist es vor allem die Vertrautheit in die Maschine, die für die speziellen Anforderungen des Unternehmens einst konzipiert worden war.« Obendrein schrecken lange Lieferzeiten ab, die eine Investition in eine neue Maschine ebenfalls bedeuten würde: »Mindestens zwölf Monate«, sagt Konstantin Althajmer. Gebrauchte dagegen seien sofort verfügbar.
Ob aus England, Italien oder der Türkei – Schmitz Apparate- und Maschinenbau hat Kunden nicht nur Deutschland. »Unsere neuen Gebrauchten sind weltweit im Einsatz«, sagt der Betriebsleiter nicht ohne Stolz. Und er will jetzt bei der Weltmesse für Gebraucht-Technik (»UseTec«) vom 5. bis 7. März in Köln – zeitgleich mit der Eisenwarenmesse – erstmals auf dieser Messe das Know-how von Schmitz Apparate- und Maschinenbau präsentieren. »Im vergangenen Jahr waren wir bei dieser erfolgreichen Messe lediglich Besucher, nun sind wir erstmals Aussteller«, freut sich Konstantin Althajmer.
Zwei Maschinen – eine Kieserling Vier-Hammer-Anspitzanlage sowie eine kleinere Sechs-Walzen-Rohrrichtmaschine – wird das Unternehmen von der Stephanstraße auf der »UseTec« vorstellen, zudem wird den Messebesuchern Fotomaterial über weitere verfügbare Maschinen an die Hand gegeben. »Wir hoffen, auf der Messe Maschinen verkaufen zu können«, meint Althajmer.
Die Preise der generalüberholten Schmitz-Maschinen – das sind im Übrigen nicht nur welche von Kieserling, sondern auch von anderen namhaften Herstellern – liegen zwischen 10 000 und 200 000 Euro. Ein weiteres Plus, mit dem das Solinger Unternehmen punkten kann: »Wir geben auf unsere überholten Anlagen ein Jahr Garantie. Das macht sonst kein anderer Gebrauchtmaschinen-Händler.«